„Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen.“

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich diesen Satz zum ersten Mal hörte.

Es war als Kind im Kino. Ich sah mir mit meinen Kumpels „Star Wars“ an und war fasziniert von diesem Gedanken, von dieser Philosophie…

Ganz oder gar nicht – DAS meinte Meister Yoda.

Als Schauspieler muss man klare Entscheidungen für seine Rolle treffen.

Sobald man sie getroffen hat, gibt es im Spiel kein Zurück.

Man kann versuchen, den Helden, den Vater, den Bösewicht, den Intriganten oder den Liebhaber zu spielen. Das Problem ist: Wenn man es nur „versucht“, bleibt es lediglich bei einem Versuch.

Ob der Charakter komisch ist, ernst, leicht oder schwer. Ob man von der staatlichen Schauspielschule kommt oder ein Naturtalent ist. Ob man von außen nach innen oder von innen nach außen arbeitet, ob man „Naturalist“ oder „Illusionist“ ist oder wie immer die Art der Rollenarbeit aussieht…

Man muss es einfach tun – ganz oder gar nicht.

Das gilt für alle Facetten und Grautöne einer Rolle, die sich in Sprache, Mimik und Gestik zeigen. Dabei geht es vor allem um Klarheit – um Glaubwürdigkeit, die durch jedes auch nur geringste Zögern oder Hadern zerstört wird.

Bevor ich spiele, erinnere ich mich also nicht an Stanislawski, Strasberg oder Meisner, sondern immer an Meister Yoda und seinen einfachen Rat –

mein persönliches Mantra für Beruf und Leben:

Tu es oder tu es nicht!